Sollten Sie Interesse an einem zweiten Hund haben, möchte ich Ihnen hier die Vor- und Nachteile eines zweiten Hundes aufführen und was zu beachten ist. Sehr oft werde ich gefragt, wie ist das dennn mit einem zweiten Hund und ich sage:
"Stellen sie sich einen Chinesen in Ihrer Familie vor, der kaum Deutsch kann. Der freut sich auch wenn er mit einem anderen Chinesen sprechen kann. Genau so ist es auch bei den Hunden"
Nur ganz so einfach wie diese Aussage ist es nicht. Natürlich gibt es einige Punkte die Sie bedenken müssen bzw. sollten. Ich möchte Ihnen mit diesem Artikel einige Überlegungen mit auf den Weg geben und Sie auf einen eventuellen zweiten Hund vorbereiten.
Fangen wir am besten mit Ihren vorhandenen Hund an:
Es ist wichtig, daß bei diesem Hund die Erziehung abgeschlossen ist, d.h. er die Grundkommandos sicher beherrscht und ausführt. Es erleichtert alles mit dem zweiten Hund, da der zweite Hund sich erfahrungsgemäß stark an dem jetzigen Hund orientieren und viel von ihm lernen wird. Auch wird in der Regel der jetzige Hund dem neuen gewisse Spielregeln beibringen.
Gibt es Lücken in der Erziehung des ersten Hundes, können Sie davon ausgehen das auch der neue Hund diese übernehmen wird.
Welcher Hund passt zu uns?
Die Frage die wir uns stellen müssen ist welcher Hund passt zu dem bereits vorhandenen. Für mich ist bei einem schwer kranken Hund, der nur noch kurze Zeit zu leben hat klar, dass wir die letzten Tage mit ihm genießen müssen. In dieser Situation sollten wir ihm keinen neuen Gefährten zumuten. Bei einem sehr alten Hund sollten Sie auch keinen Welpe oder Junghund ins Haus holen. Ein alter Hund braucht seine Ruhe und wäre mit einem quirligen Welpen oder Junghund nur genervt und in seiner wohlverdienten Ruhe gestört..
Die ersten Momente mit dem neuen Partner:
Die Begegnung ist sehr wichtig. Diese sollte niemals in der eigenen Wohnung stattfinden sondern an einem neutralen Ort bei einem Gassigang. Nehmen Sie sich Zeit dafür. Natürlich wird Ihr Hund auch mal sagen "so nicht neuer Partner", das sollten Sie auch zulassen. Der eigene Hund muß jetzt sein Territorium und Ihre Zuwendung mit einem neuen Artgenossen teilen, das ist neu und ungewohnt für ihn.
Wie ist das mit dem streicheln?
Wichtig ist vor allem, dass Sie keinen der Hunde bevorzugen, Die könnte zu Eifersucht führen.. Das gibt nur Unruhe in Ihrem neuen Rudel und kann auch zu Streit und im schlimmsten Fall zu einer Beißerei führen. Bitte achten Sie immer darauf, beide gleich zu behandeln, das gilt nicht nur beim Streicheln, sondern auch bei allen anderen Situationen wie Schmusen und Leckerli ertreilen.
Ich habe am Anfang sehr schnell mit einem Trick beide Hunde frei laufen lassen, der neue Hund war immer mit einer Leine an meinem älteren Hund verbunden und dadurch können beide auf einer Wiese spielen und der neue Hund bekommt dadurch schnell beigebracht komm und andere Kommandos. Dann nach einigen Tagen durften beide frei laufen und wenn ich meinen ersten Hund ruf sind meistens beide gekommen, da der neue gesehen hat das der andere Hund zu mir rannte und neugierig war.
Aber wie ist das nun mit zwei Hunden
Einfach toll, meine Hunde sind immer ausgelastet und beschäftigen sich auch mal untereinander. Auch habe ich oft beobachtet das sie sich untereinander auch trösten oder auch was aushecken :-)
Sie müssen aber auch bedenken wie das mit dem Kostenfaktor ist. Doppelte Futterkosten, ansteckende Krankheiten oder auch die Steuern, die von Stadt zu Stad oder Landkreis anders sind.
Im Ganzen empfehle ich immer zum zweiten Hund - es ist einfach nur toll wenn ich zu meinem Rudel nach Hause komme, wie sie zusammen spielen oder zusammen sagen es ist Futterzeit oder was aushecken. Wir selber haben nicht nur eigene Hunde sondern immer auch mal einen Pflegehunde für den Tierschutz und haben dadurch ständig die Gewöhnung von neuen Hunden in unserem Rudel vorzunehmen. Bis heute hatten wir keine Probleme mit dem Thema. Anfang der 90er Jahre hatte ich zwei West Higland White Terrier Welpen-Brüder groß gezogen und mehr Arbeit gehabt in der Erziehung als heute mit meinem Rudel und einem neuen Mitbewohner. Klar es lag daran das kein anderer Hund denen gesagt hat das darfst du nicht und gleichzeitig zwei Hunde erzogen werden mussten. Ich rate dazu keinem gleich zwei neue Hunde gleichzeitig in das Haus zu holen.
Hoffentlich konnte ich Ihnen einige Tips mit auf den Weg geben und Ihnen bei den Überlegungen für einen zweiten oder evt. auch dritten Hund Hilfesellung geben . Übrigens das lustigste Doppel das ich gesehen habe, war ein Mastin espaniol und ein Zwergpinscher, die Super Kameraden sind.
Pfotengrüße
Franz Hilliger