Mittelmeerkrankheiten, und was man darüber wissen sollte
1. Leishmaniose 2. Ehrlichiose 3. Dirofilariose - Herzwurmerkankung 4. Babesiose
(Piroplasmose)
In allen Regionen mit mediterranem Klima, also in Spanien, Italien, Frankreich,
Griechenland, Portugal, aber auch Ungarn können sich Hunde mit Krankheiten infizieren,
die in Deutschland nicht oder nur in begrenzten Gebieten vorkommen.
Die meisten dieser
Krankheiten sind Infektionen mit Parasiten, die von Mücken, Sandfliegen oder Zecken
übertragen werden. Die Krankheitserscheinungen können sehr unterschiedlich sein und
weisen nicht eindeutig auf die zugrundeliegende Krankheit hin.
1. Leishmaniose
Erst durch den Import von Hunden aus den Mittelmeerländern wurde die Krankheit
Leishmaniose in Deutschland ein Thema. Sie gehört zu den so genannten Reisekrankheiten.
Leishmaniose ist eine Infektion, die von parasitären Einzellern – Leishmanien (Phlebotomus)
– ausgelöst wird. Weltweit tritt sie in allen tropischen und subtropischen Klimazonen (außer
Australien) auf. Die dort vorkommenden Leishmaniose-Spezies sind eine Bedrohung für
Menschen. Man unterscheidet weltweit drei Leishmanioseformen: die kutane
(Hautleishmaniose), die mukokutane (Schleimhautleishmaniose) und die viszerale (innere
Leishmaniose). In Europa allerdings existiert entlang der Mittelmeerküsten eine Art der
Parasiten, die in der Regel nur für Hunde lebensgefährlich ist.
Wie erkrankt mein Hund an Leishmaniose?
Übertragen werden die Leishmanien durch den Stich der Sand- oder Schmetterlingsmücke,
die infiziertes Blut aufnimmt und durch einen neuen Stich weitergibt. Die Inkubationszeit
beträgt fünf Wochen bis sieben Jahre. Ohne Behandlung sterben die Tiere auf Grund von
Schädigungen der inneren Organe oder an Folgeerkrankungen.
Symptome
Leishmaniose äussert sich durch kahle Stellen um die Augen herum, an der Schnauze, am
Hals und an den Beinen, die sich entzünden können, schuppige, haarlose Ohrränder, durch
stark wachsende Krallen, Nasenbluten und rissigen Nasenspiegel sowie
Bindehautentzündung, geschwollene Milz und Lymphknoten. Im fortgeschrittenen Stadium
magern die Tiere stark ab, sie fühlen sich matt, haben Durchfall und Muskelschmerzen.
Wie wird die Leishmaniose behandelt?
Zur Behandlung werden in der Regel zwei Medikamente verwendet. Einmal Allopurinol,
preiswerte und nebenwirkungsarme Tabletten aus der Humanmedizin, deren Wirkung
meist schon nach kurzer Behandlung anschlägt: Die Symptome gehen schnell zurück und
das Tier erholt sich gut. Allopurinol wird oft verordnet, wenn die Krankheit erneut ausbricht
oder auch durchgehend zur Vorbeugung. Damit lässt sich im günstigen Fall verhindern,
dass Symptome überhaupt noch einmal auftreten. Unter dem Mikroskop ist zu erkennen,
dass bei der Behandlung mit Allopurinol die Erregerdichte stark zurückgeht. Vor allem in
schweren oder fortgeschrittenen Fällen setzen Mediziner zur Behandlung ein fünfwertiges
Antimon-Präparat ein – Glucantime. Es wird unter genauer Beobachtung des Arztes über
einen längeren Zeitraum injiziert, hat gewisse Nebenwirkungen, aber ist durchaus
erschwinglich. Bei einen 20 Kilogramm schweren Hund kann in der Regel für eine einmalige
Glucantime-Kur mit Kosten von rund 100 Euro gerechnet werden. Mit rund 80 Prozent
liegen die Chancen gut, dass ein behandelter Hund zwar nicht geheilt, aber doch
beschwerdefrei alt werden kann. Voraussetzung ist, dass die Organe noch nicht zu stark
geschädigt sind.
Ist eine Übertragung auf den Menschen möglich?
Eine Übertragung auf den Menschen ist durch den Stich der Schmetterlingsmücke möglich.
Allerdings sind, trotz der Millionen deutscher Urlauber, die ihre Ferien in den endemischen
Gebieten Europas verbringen (also dort, wo die Leishmanien heimisch sind), nur wenige
Fälle von Leishmaniose-Erkrankungen bekannt. Gefährlich kann es aber für Menschen mit
erheblich geschwächtem Immunsystem werden. Eine Übertragung ohne die Mücke ist zwar
theoretisch möglich, dazu müsste allerdings eine offene, krankheitsbedingte Wunde eines
Hundes mit der Wunde eines Menschen oder anderen Hundes in Berührung kommen.
Wissenschaftlich nachgewiesen ist eine solche Übertragung nicht.
Wie kann ich meinen Hund vor Leishmaniose schützen?
Für Hunde sind Reisen in Mittelmeerländer auf jeden Fall gefährlich. Es ist grundsätzlich ein
Risiko, wenn Urlauber ihre Haustiere dorthin mit in die Ferien nehmen. Unbedingt sollte
man sie dann durch Mückenabwehrende Mittel schützen, zum Beispiel gibt es ein
Halsband, dessen Wirkstoff die Parasiten abtötet, und eventuell ist auch Allopurinol als
Prophylaxe anzuwenden. Vier bis fünf Wochen nach der Rückkehr ist es sinnvoll, den Hund
testen zu lassen. Ein Test sollte unbedingt für jeden Hund, der aus betroffenen Gebieten
nach Deutschland kommt, durchgeführt werden. Verantwortungsvoll im Süden arbeitende
Tierschutzvereine vermitteln ihre Hunde nicht, ohne sie vorher auf die so genannten
Mittelmeerkrankheiten untersucht zu haben. Lange ging man davon aus, dass infizierte
Hunde in Deutschland gut aufgehoben seien. Sie werden nicht mehr weiter gestochen und
so immer wieder infiziert, und sie erholen sich gut bei fürsorglicher Betreuung und
Behandlung.
Solange man glaubte, Deutschland sei als Lebensraum für die Schmetterlingsmücke zu
kalt, war auch eine Übertragung der Leishmaniose kein Thema: keine Mücke – keine
Verbreitung der Infektion. Nun sind aber einige Schmetterlingsmücken auch in Deutschland
gefunden worden. Und das hat zu Irritationen geführt. Besteht nun auch bei uns die Gefahr,
dass infizierte Hunde als Reservoir für die Erreger dienen und die Infektion hier verbreiten?
Viele, auch wenig kompetente Artikel im Internet erleichtern es betroffenen
Hundebesitzern oder Interessenten kaum, sich zu orientieren.
Expertenmeinungen
Professor Dr. Kurt Pfister vom Institut für vergleichende Tropenmedizin und Parasitologie
an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität München verurteilt jede
Panikmache als überspitzt und unangebracht. Es sei nicht anzunehmen, dass das
Verbreitungsrisiko von Leishmaniose durch den „Import“ der Mittelmeerhunde steige.
Professor Pfister betont, dass seiner Kenntnis nach die gefundenen Sandmücken einer Art
angehören, die Leishmaniose gar nicht übertragen kann. Aber selbst, falls einmal eine
andere Art entdeckt wird, bleibt die Tatsache bestehen, dass die winzigen, empfindlichen
Schmetterlingsmücken zum Überleben und um heimisch zu werden, eine so hohe
Durchschnittstemperatur benötigen, wie sie in Deutschland kaum oder nur an wenigen
Orten vorkommt. Schmetterlingsmücken nehmen die Erreger in einem frühen
Entwicklungsstadium auf (Amastigoten), die Leishmanien entwickeln sich in ihrem Wirt
weiter zu Promastigoten und sind dann erst infektiös. Wissenschaftler bezweifeln, ob
Schmetterlingsmücken überhaupt so lange in unserem Klima leben. Und zuletzt, dank der
Behandlung mit Glucantime oder Allopurinol, geht die Erregerdichte bei den infizierten
Hunden stark zurück. Damit reduziert sich auch die Gefahr, dass beim Stich der Mücke
Leishmanien überhaupt aufgenommen werden. Als zusätzliche Sicherung könnten Besitzer
infizierter Hunde ihren Tieren das Halsband umlegen, dessen Wirkstoff die Mücke abtötet.
Parasitologen, Tropenmediziner und Veterinäre, die sich wissenschaftlich mit Leishmaniose
befassen, sehen deshalb die Gefahr, dass es durch Hunde aus endemischen Gebieten zu
einer Ausbreitung der Krankheit in Deutschland kommen kann, als sehr unwahrscheinlich
an. Unter diesem Aspekt ist es auch nicht unverantwortlich, einen infizierten Hund nach
Deutschland zu bringen.
Nicht zu vertreten ist allerdings, wenn Tiere ungetestet aus Mittelmeerländern geholt und
vermittelt werden. Das ist verantwortungslos gegenüber jedem infizierten Hund, der ohne
die richtige Information vielleicht falsch oder gar nicht therapiert wird, und ebenso
gegenüber dem neuen Besitzer, der nicht entscheiden konnte, ob er überhaupt ein krankes
Tier aufnehmen will. Gefordert ist sachlicher Umgang mit der Krankheit, vernünftige
Abwägung, ob ein infizierter Hund in Deutschland eine Chance hat, und ehrliche
Aufklärung, bevor er in ein neues Zuhause vermittelt wird.
Sachlicher Umgang mit der Krankheit bedeutet aber auch, dass befallene Hunde nicht
unnötig eingeschläfert werden. Es ist nur dann erlaubt, einen an Leishmaniose erkrankten
Hund zu euthanasieren, wenn er nicht mehr zu therapieren ist und damit von unheilbarem
Leiden erlöst wird, keinesfalls aber aus Gründen einer möglichen Verbreitung der
Krankheit. Dies wäre ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Professor Pfister: „Da würde
ich mich ganz vehement gegen verwehren.“ Es wird immer noch, auch von Amtsveterinären
und Tierärzten, behauptet, Leishmaniose sei eine Tierseuche und damit meldepflichtig. Das
ist falsch! Es ist in Deutschland genau festgelegt, welche Krankheiten zu den Seuchen
zählen – Leishmaniose gehört nicht dazu. Professor Pfister sagt es in einem Beitrag des
WDR ausdrücklich: „Aus amtsärztlicher Sicht gibt es keinen Grund, dagegen vorzugehen.“
Wer bewusst einen an Leishmaniose erkrankten Hund aufnimmt, weil er einem Tier helfen
möchte, oder wer plötzlich damit konfrontiert wird, dass sein Hund infiziert ist, der sollte
sich unbedingt von einem Tierarzt beraten lassen. Wichtig ist, dass dieser sich mit
Mittelmeerkrankheiten auskennt, mit Fachlabors zusammenarbeitet, sich mit
Leishmaniose-Spezialisten notfalls austauscht und die Patientenbesitzer nicht unnötig
beunruhigt.
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Wichtige Kontaktadressen
Institut für Vergleichende Tropenmedizin und Parasitologie
Tierärztliche Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München
Prof. Dr. med. vet. Kurt Pfister
Leopoldstr. 5
80802 München
Telefon (0 89) 21 80-36 22
Fax (0 89) 21 80-36 23
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
Bernhard-Nocht-Str. 74
20539 Hamburg
Telefon (0 40) 4 28 18-0
Fax (0 40) 4 28 18-400
Internet: www.bni.uni-hamburg.de
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Tierärztliches Labor Freiburg
Prof. Dr. D. Barutzki
Postfach 10 01 20
79120 Freiburg
Telefon (0 76 14) 76 12 00
Medizinisch und Gerichtliche Veterinärklinik
Justus-Liebig-Universität Gießen
Frankfurter Str. 126
35392 Gießen
Telefon (06 41) 99-3 86 04
Fax (06 41) 99-3 86 09
Internet: www.uni-giessen.de/fb18/mvk/klt.htm
2. Ehrlichiose
Die Canine Ehrlichiose Vorkommen und Übertragung:
Übertragen wird die Ehrlichiose durch die weltweit verbreitete Schildzeckenart die Braune
Hundezecke, genannt Rhipicephalus sanguineus. Jedoch beschränkt sich deren
natürliches Verbreitungsgebiet vorwiegend auf den Mittelmeerraum. Weiterhin tritt die
canine Ehrlichiose in Amerika, Afrika und Asien auf. Die Braune Hundezecke befällt vor
allem Hunde und Schafe und in günstigen Temperaturbereichen zwischen 25°C und 30°C
ist deren Vermehrungsrate sehr hoch. Sie ist Infektionsreservoir einiger Mikroorganismen,
so z. B auch der Ehrlichia canis. Nur durch den Biss einer solchen infizierten Zecke
gelangen die Bakterien über den Speichel in das Blut des Hundes. Eine Ansteckung von
Hund zu Hund ist also auszuschliessen. Ebenso ist es nicht möglich, dass Sie sich an ihrem
vierbeinigen Freund anstecken können. Die Bakterien befallen die weissen Blutkörperchen
und gelangen in Leber, Milz und in die Lymphknoten.
Symptome und Krankheitsverlauf:
Nach etwa 1 - 3 Wochen der Infektion tritt die akute Phase ein. Sie verläuft oft mild, so dass
sie zunächst unentdeckt bleiben kann. Beobachtet wurden reduziertes Allgemeinbefinden,
Fressunlust und Fieber. Nach der akuten Phase können die Hunde die Infektion aus eigener
Kraft bekämpfen und praktisch eliminieren. Sie kann sich aber auch in eine chronische
Form wandeln, die mehrere Jahre andauern kann. Chronisch infizierte Hunde erscheinen oft
gesund und leben lange problemlos mit der Erkrankung. Bei einem geschwächten
Immunsystem oder im Zusammenspiel mit anderen Erkrankungen, kann diese chronische
Erkrankung aber zum Ausbruch kommen und es treten folgende Anzeichen auf : Apathie
und hochgradig reduziertes Allgemeinbefinden, starker Gewichtsverlust und Anämie (
Blutarmut ). Ebenso können Blutungen z.B. aus der Nase auftreten. Wird nicht rechtzeitig
eingeschritten und eine Behandlung begonnen, kann die Ehrlichiose zum Tod führen.
Diagnose und Behandlung:
Es stehen verschiedene Testverfahren zum Nachweis der Ehrlichia canis Erreger zur
Verfügung. Eine Blutuntersuchung ist dabei unerlässlich. So gibt es das Snap -
Schnelltestverfahren, welches einen zuverlässigen Nachweis von Antikörpern im Blut
anzeigt. Desweiteren ist die Serologie zur genauen Antikörpertiter Bestimmung ein
weiteres Verfahren. Ein positives Antikörpertiterergebnis ist jedoch erst nach ca. 20 Tagen
nach der Infektion fest stellbar. Durch eine frühzeitige Diagnose der Ehrlichiose ist eine
Therapie einfach und effektiv. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika über einen Zeitraum
von zwei bis drei Wochen. Verwendet werden Oxtytrazyklin und Doxyzyklin. In der Regel ist
mit damit die Behandlung abgeschlossen. Bei einer chronischen Ehrlichiose ist eine
Antikörpertiterbestimmung in regelmässigen Abständen sinnvoll und anzuraten.
Prophylaxe:
Anzuraten sind handelsübliche Präparate die zum Schutz vor Zeckenbefall entwickelt
wurden. So hat die Firma Intervet das Scalibor - Halsband entwickelt, welches einen 6
monatigen Schutz gegen Zecken und gleichzeitig gegen die Sandmücke, Überträger der
Leishmaniose, bietet. Verschiedene Spot - On Präparate werden auf die Haut des Tieres
aufgetragen und bieten Schutz in der Regel für 3 - 6 Monate gegen Zecken und Flöhe.
Quelle: www.laboklin.de
3. Dirofilariose
Larve der Dirofilaria immitis, 40x vergrößert Herzwurm
Herzwurmerkankung Dirofilaria immitis, auch Herzwurm genannt, ist ein Parasit, der sich
vor allem in der rechten Herzkammer und den von dort in die Lunge führenden Arterien
ansiedelt. Das Vorkommen erstreckt sich auf tropische und subtropische Gebiete
einschließlich der Mittelmeerregion. Als Überträger werden bis zu 70 Arten von
Stechmücken verantwortlich gemacht. Es dauert mindestens ein halbes Jahr bis die
Dirofilariose nach erfolgter Infektion nachgewiesen werden kann.
Klinik:
Die Entwicklung der Mikrofilarien über verschiedene Larvenstadien findet teilweise in der
Stechmücke statt. 70-110 Tage nach Infektion gelangen die adulten Herzwürmer in die
Pulmonalarterien, nach 3 Monaten entsteht eine neue Generation von Herzwürmern. 6-7
Monate nach erfolgter Infektion sind erneut Larvenstadien im Blut nachweisbar. Länger
andauernder Befall führt zu Gewichtsverlust, schlechter Kondition, produktivem Husten
und Ascites, Herz-, Leber- und Niereninsuffizienz.
Entzündliche Veränderungen und absterbende Parasiten können zu Thrombosen führen.
Massiver Befall kann zu Blutrückstau in die Leber führen mit Leberinsuffizienz infolge einer
fortschreitenden Zerstörung der Leberzellen. Es kann zu hämolytischen Anämien kommen,
sowie Glomerulonephritiden mit Proteinurie, Urämie bis hin zu Nierenversagen können
durch Ablagerung von Immunkomplexen in der Niere entstehen.
Diagnose:
Der mikroskopische Nachweis der Mikrofilarien ist von peripherem Blut über einen
Ausstrich möglich. Die Blutentnahme sollte hierbei in den Morgen- oder Abendstunden
erfolgen, da sich die Mikrofilarien dann in den Blutgefäßen dicht unter der Haut aufhalten.
Zum Nachweis wird 1 Tropfen Blut mit 1 Tropfen Kochsalzlösung gemischt. Bewegliche
Mikrofilarien sind mikroskopisch nachweisbar. Mit venösem Blut kann auch der Knott-Test
durchgeführt werden (1 Tropfen EDTA-Blut mit 9ml 2% Formaldehyd mischen,
zentrifugieren, Sediment mit Methylenblau gegenfärben und mikroskopieren).
Aber: Bei ca. ¼ der infizierten Hunde findet man keine Mikrofilarien.
Dieser Zustand wird als okkulte Dirofilariose bezeichnet. In der Regel wird der (Antigen-)
Nachweis der adulten Herzwürmer im Labor aus Serum über einen ELISA durchgeführt.
Dieser Test ist jedoch erst 4-6 Monate nach einer möglichen Infektion aussagekräftig.
Therapie:
Alle Mittel gegen adulte Würmer sind relativ toxisch! Wichtig ist daher die Vorbeugung!
Prophylaxe:
Für endemische Gebiete ist eine Chemoprophylaxe mit Mikrofilariziden angebracht. Z.B.
Stronghold , Heartgard 30 . Vorsicht: Collies und Bobtails!
Quelle: www.laboklin.de
4. Babesiose (Piroplasmose)
Bei Babesia canis handelt es sich um Protozoen, die in Erythrozyten leben. Sie treten
weltweit in tropischen und subtropischen Gebieten wie z.B. im Mittelmeerraum, aber auch
in Ungarn auf.
Neueste Untersuchungen haben ergeben, daß auch in Deutschland und in Luxemburg
endemische Gebiete vorliegen. Überträger sind verschiedene Zeckenarten.
Klinik:
Man unterscheidet je nach Schweregrad verschiedene Verlaufsformen. Der akute
Krankheitsverlauf ist charakterisiert durch intravaskuläre Hämolyse. Symptome können
sein: Mattigkeit, Schwäche, Fieber (bis 42°C), blasse bis gelbliche Schleimhäute, rot- bis
grünbrauner Harn sowie Nierenversagen. Besonders bei jungen Hunden mit massiver
Infektion kann es zu einem perakuten Verlauf mit plötzlichen Todesfällen kommen. Daneben
sind chronische Verläufe beschrieben, bei denen wechselndes Fieber und Verlust an
Körperkondition die Hauptsymptome darstellen. Es können aber auch Aszites,
asymmetrische periphere Ödeme, respiratorische Symptome, ZNS-Störungen,
Verdauungs- und Kreislaufstörungen auftreten.
Diagnose:
Der Babesien-Nachweis erfolgt im Giemsa-gefärbten Blutausstrich. Am aussagekräftigsten
ist Kapillarblut, das am Nagelbett oder der Ohrspitze abgenommen wird. Babesien sind
hierbei in den Erythrozyten liegend nachweisbar. Serologisch kann eine Infektion
labordiagnostisch durch den Nachweis von Antikörpern mittels eines indirekten
Immunfluoreszenz-Tests festgestellt werden.
Prophylaxe:
Eine Zeckenprophylaxe ist in endemischen Gebieten empfehlenswert.
Quelle: www.laboklin.de